7. November 2014, ein 15 jähriger Marcel schreibt seine erste Review auf seiner neuen Internetseite. Als Spiel wählte er Five Nights at Freddy’s (FNAF), man sah das Spiel überall im Internet. Vier Jahre später und es kommen immer noch neue FNAF Spiele, Filme, Spielzeuge und bald sogar ein Film. Aber wie hat dieses Franchise so lange überlebt?
In meiner Review zu Five Nights at Freddy’s (auf die ich mit gemischten Gefühlen zurückblicke) habe ich das Spiel als „[…]eines der krasseste Horrorspiele des Jahres[..]“ (tolle Grammatik) bezeichnet und dennoch waren meine größten Kritikpunkte, dass das Spiel schnell langweilig wird und wenig Story hat.
Nun, den Aspekt der Story muss ich nachträglich zurücknehmen. Mit all seiner versteckten Geschichte (Lore), die durch die nachfolgenden Spiele immer weiter ausgebaut wurde und so unvermeidlich kompliziert wurde, hat Scott Cawthon super Arbeit geleistet. Zu meiner Behauptung, das Spiel würde schnell langweilig werden stehe ich immer noch. Aus diesem Grund habe ich auch nie einen weiteren Teil der Serie auf meiner Internetseite behandelt. Aber wie hat FNAF es geschafft vier Jahre lang zu überleben und immer noch so erfolgreich zu sein?
Die Macht des Internets
Wie fast alle Trends der letzten Jahre hat auch FNAF seine Popularität dem Internet zu verdanken. Hätten Markiplier, PewDiePie und Co. nicht angefangen FNAF Let’s Plays zu produzieren, wären wir jetzt vermutlich nicht bei acht Spielen, fünf Büchern und einer Filmversion. Ähnlich wie bei „Slenderman: The eight Pages“ verbreitete sich das Spiel wie ein Lauffeuer und schon bald kannte so ziemlich jeder das Horrorspiel mit den Robotertieren.
Aber wenn so viele Personen in einer Community zusammenfinden, gibt es auch garantiert einige schwarze Schafe unter ihnen. So teilte sich die FNAF Gemeinschaft in mehrere Gruppen, es gab die „normalen“ Fans, die die Spiele einfach nur mochten, sei es wegen des Gameplays oder die Lore.
Aber es gab auch die Fanatiker, ihr ganzes Leben wurde von nun an den animatronischen Tierchen gewidmet. Sie verbreiteten die Sage des Spiels in alle Ecken des Internet, auch wenn dies nicht angebracht war. Jeder der ihnen widersprach wurde sofort beleidigt oder in persönlichen Nachrichten attackiert.
Zuletzt möchte ich noch über die komischste Art der FNAF Fans sprechen. Den Deviantart Künstlern. Wer Deviantart nicht kennt, hier ist eine kurze Zusammenfassung:
Deviantart ist eine Internetseite, auf der man seine Kunstwerke teilen kann, hierbei handelt es sich größtenteils um Zeichnungen. Natürlich gibt es eine Menge sehr talentierter Künstler auf dieser Seite, man hört aber meistens nur von den komischen Leuten, die irgendwelche My Little Pony oder Sonic Kreationen hochladen.
Jedenfalls dauerte es nicht lange, bis auch FNAF auf die Seite gelangte. Und für jede gute Zeichnung kamen fünf schlechte von kleinen Kindern, die irgendwie einen Muffin Fetisch entwickelt haben. Mit der Zeit, als der FNAF Wahn langsam weniger wurde, sank auch die Anzahl an Deviantart Bildern stetig und heutzutage laden fast nur noch die treusten Fans Zeichnungen hoch. Diese Fans sind dann meisten auch künstlerisch sehr begabt. MEISTENS.
Die Lore
Wie bereits erwähnt wird einem die Geschichte von Five Nights at Freddy’s nicht vor die Füße geworfen. Sie wird in kryptischen Botschaften übermittelt, die teilweise nicht mal an die Spiele gebunden sind.
Das Mysterium hinter dieser Geschichte ist auch der Grund, warum ich immer noch Let’s Plays und andere Videos zu diesem Thema anschaue. Nicht das langweilige Gameplay, das sich in den letzten vier Jahren kaum verändert hat, sondern die geheime Botschaft der Spiele sorgte dafür, dass ich immer wieder zurück kam.
Die Lore ist viel zu komplex, als dass ich sie hier auch nur annähernd zusammenfassen könnte. Für alle Interessierten empfehle ich den YouTube Kanal Game Theory , hier wird sich sichtlich Mühe gegeben, alle Details aufzudecken.
Die Qualität der Spiele
Dieser Punkt mag auf den ersten Blick etwas seltsam erscheinen. Oben habe ich ja noch gesagt, die Spiele seien langweilig. Das stimmt auch, zumindest was das Gameplay angeht. Bis auf den „Pizzaria Simulator“ und „Fnaf World“ gab es keine wirkliche Innovation in den restlichen Spielen, bis auf ein neues Gimmick wurde immer auf die guten alten Jumpscares gesetzt. Das muss aber nicht heißen, dass die allgemeine Qualität der Spiele schlecht ist. Scott Cawthon gibt sich sehr viel Mühe mit seinen Spielen, so achtet er darauf, dass der Spieler immer genügend Informationen bekommt, aber so, dass er dafür arbeiten muss. Nehmen wir mal den Pizzaria Simulator als Beispiel, das erste Mal, dass ein neues Gameplay Element in den Vordergrund rückt. Man erhält die Aufgabe, eine Pizzaria zu leiten und nicht bankrott zu gehen. Diese Pizzaria ist aber nur ein Mittel zum Zweck. Sie soll den Spieler weiter durch die Story leiten, was aber an sich optional ist. Nur wenn man sich die Mühe macht und sich mit den Spielen des Restaurants beschäftigt, wird man mit neuen Informationen belohnt.
Aber auch in den älteren Spielen gibt es unzählige Geheimnisse, die nur aufmerksame Spieler bemerken. Alle Teile der FNAF Reihe sind so konzipiert, dass den Leuten, denen die Geschichte egal ist eventuell langweilig wird. Geht man das Ganze aber mit der Absicht an, sein Wissen über die Hintergrundgeschichte des Franchises zu erweitern, so rückt das monotone Gameplay schnell in den Hintergrund und wird höchstens zum kleinen Ärgernis solle man doch mal sterben.
Schlussgedanken

FNAF ist einer der Gründe, warum diese Seite entstanden ist.
Vier Jahre plagen uns nun mit diese animatronischen Albträume (und meine Internetseite). Nie hätte ich gedacht, dass ich einen fast 1000 Wörter Langen Beitrag über diese Spiel schreiben werde. Five Nights at Freddy’s ist ein gutes Beispiel dafür, welchen Einfluss das Internet haben kann. Nicht nur wurde das Leben von Scott Cawthon verändert, der immernoch eine Menge Mühe und Liebe in seine Projekte steckt. Es wurden auch viele Leute miteinander vereint, die alle aus dem selben Grund zusammengefunden haben. Auch wenn die Sage um Freddy und seine Freunde bald enden soll, glaube ich, dass wir noch lange davon hören werden.
But that’s just a theory.