Let’s Talk: Stereotyp „Gamer“

Einige erinnern sich vermutlich noch daran, was RTL 2011 über Leute, die Videospiele spielen, gesagt hat: Sie seien sie ungepflegt, stinken, unrasiert, bekommen nie einen Partner und seien tickende Zeitbomben. RTL hat sich zwar entschuldigt und den Fehler anerkannt, jedoch geistern diese Behauptungen trotzdem noch herum.

Es gibt sicher einige Gamer, die genau so sind, jedoch ist es totaler Bullshit, die alle so ein zu ordnen. Außerdem spielen mittlerweile enorm viele Menschen, und 40% aller Spieler sind weiblich, und damit meine ich nicht Farmville Spieler. Aber warum werden wir so einfach abgestempelt, nun dafür gibt es glaube ich mehrere Gründe:

Zu einem wären da ja die Medien, also TV, Kino und Co., schaut man sich den typischen Gamer in einem Hollywood Film an, sind diese meist (solange sie nicht eine der Hauptfiguren sind), unbeliebt, haben lange Haare und Pickel ohne Ende, zudem sind sie auch meist immer die Außenseiter und Streber.

Ein anderer Grund wäre, das dieses Bild auch vollkommen veraltet ist, vielleicht war früher mal ein Großteil der Zocker ausgeschlossen und introvertiert, und das lag vermutlich daran, dass Videospiele früher noch kein großes Publikum hatten. Heute hingegen ist die Videospielbranche eine der größten überhaupt. So gut wie jeder, der dazu in der Lage ist spielt: Von den Schwärmen der Schulmädchen bis hin zu den Promis.

Tun kann man dagegen leider wenig, außer hoffen, dass es sich mit der Zeit ändert.

Aber erstmal genug dazu.

Jetzt möchte ich noch etwas anderes ansprechen: Was ist eigentlich, wenn man sich als Gamer „outet“? Neulich hatte ich eine Unterhaltung mit jemandem im Bus. Als sich ein Mädchen neben mich setzte, bemerkte ich ihren Legend of Zelda Rucksack und fragte, ob sie denn Videospiele spielt. Daraufhin sagte sie ja und wir unterhielten uns ein wenig über Videospiele. Plötzlich hörten wir eine Stimme von hinten, die fragte :“Spielt ihr ernsthaft diese Videospiele?“. Ich drehte mich um und antwortete mit „Ja, was dagegen?“, woraufhin ich nur einen abweisenden Blick und einige Worte wie „Suchti“ oder „Nerd“ abbekam. Mir machte so was natürlich nichts aus, aber worauf ich hinaus will ist, wenn Leute etwas gegen Videospiele und Gamer haben, sollen sie so etwas für sich selbst behalten und nicht  einfach andere Leute beleidigen, denn die haben auf so einen Scheiß auch keinen Bock.

3 Gedanken zu “Let’s Talk: Stereotyp „Gamer“

  1. Hatte nie Probleme mit „Outings“. Nur dieses Karneval wurde ich mal schräg angeguckt, als ich mit einem Freund ausgiebig über diverse Videospieel geredet habe. Aber sonst…?
    Der Stereotyp ist aber ja auch in den Medien schon längst nicht mehr SO negativ behaftet 🙂

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  2. Erstaunlich, wie gleichzeitig „casual gaming“ mittlerweile über FB und diverse Smartphone-Apps für sehr viele Menschen zur Selbstverständlichkeit gehört, core gaming aber immer noch abgelehnt wird.

    Ich finde es viel bedenklicher und sonderbarer, wenn Menschen stundenlang Kristalle nach einem stumpfen Muster aufeinanderfallen und verschwinden lassen, als wenn man ein cineastisch inszeniertes Spiel mit einer tiefgehenden Handlung spielt, welches intellektuell eher in der Nähe von guten Romanen, als von BILD-Inhalten angesiedelt ist.

    Persönlich bin ich vermutlich ein ziemlich krasses Gegenteil des Klischeenerds und durfte mir deswegen schon oft doofe Sprüche anhören. Entweder, weil Nicht-Gamer es blöd finden, dass man zockt. Oder, weil die Klischee-Gamer es vollkommen verwirrend finden, dass dieses komische blonde-Etwas tatsächlich behauptet Gamerin zu sein.

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